Die Liebe wird triumphieren

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Am 8,4-6.9-12

Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. An jenem Tag – Spruch Gottes, des Herrn – lasse ich am Mittag die Sonne untergehen und breite am helllichten Tag über die Erde Finsternis aus. Ich verwandle eure Feste in Trauer und all eure Lieder in Totenklage. Ich lege allen ein Trauergewand um und schere alle Köpfe kahl. Ich bringe Trauer über das Land wie die Trauer um den einzigen Sohn, und das Ende wird sein wie der bittere Tag des Todes. Seht es kommen Tage – Spruch Gottes, des Herrn -, da schicke ich den Hunger ins Land, nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser, sondern nach einem Wort des Herrn. Dann wanken die Menschen von Meer zu Meer, sie ziehen von Norden nach Osten, um das Wort des Herrn zu suchen; doch sie finden es nicht.

Gott stellt seinem Volk in aller Deutlichkeit seine vielfältigen Verfehlungen vor Augen. Sein Ansinnen ist es, die Menschen von den Wegen des Unheils abzuhalten, damit sie sich für den Segen und die Wohltaten zu öffnen vermögen, die ihr himmlischer Vater für sie bereitet hat.

Was würde geschehen, wenn die Menschen von ihren verkehrten und irrigen Wegen umkehren würden? Was wäre, wenn die Gnade und damit das Licht Gottes in ihnen aufleuchten würde?

Das kann man gut an einem einzelnen Menschen sehen, wenn er die Gnade der Umkehr empfängt. Er wendet sich ab vom Bösen und Sinnlosen. Er bekommt Hunger nach den wahren Gütern, nach dem Wort Gottes und nach allem, was ihn tiefer mit Gott in Berührung bringt. Er distanziert sich von seinen negativen Neigungen und ist bestrebt, das Gute zu tun. Er wendet sich dem Licht zu und die Schatten weichen. Ein wahrhaftiger Weg beginnt!

Was aber mit einem Einzelnen geschieht, kann auch mit einem ganzen Volk geschehen.

In diesen Tagen erinnern wir uns mit Freude an die weitreichende Entscheidung des obersten Gerichtshofes in den USA im Jahr 2022. Alle Menschen, denen das Leben und insbesondere das Leben der ungeborenen Kinder am Herzen liegt, frohlocken über eine Entscheidung, durch die ein ungerechtes und zutiefst böses Urteil für das ganze Land aufgehoben wurde. Jeder Bundesstaat kann in Zukunft selbst regeln, wie er mit der Abtreibung rechtlich umgeht. In den ersten Reaktionen mancher Staaten zeigte sich, daß sie bereit sind, die Abtreibung nicht mehr zu fördern und das Leben der ungeborenen Kinder rechtlich zu schützen.

Halten wir einen Moment inne, um uns der Bedeutung dieser Veränderung bewußt zu werden! Es ist ein großer geschichtlicher Augenblick: Werden viele Staaten der USA die Kultur des Todes hinter sich lassen und den Weg des Lebens wählen? Anders ausgedrückt: Kehren hier politische Verantwortungsträger zu den Geboten Gottes zurück? Können sie dadurch Schaden von den Bürgern des Landes abwenden? Senkt sich ein Lichtstrahl Gottes in diese Staaten und in die Herzen so vieler Menschen ein? Wird es eine Umkehr zu Gott geben, die Ausbreitung findet? Wird es zu einer »Scheidung der Geister Erde« kommen?

Das ist möglich! Die Entscheidung fiel an jenem Tag, als die Kirche das Herz-Jesu-Fest begangen hat. An dem Tag, an dem normalerweise der Geburt Johannes des Täufers gedacht wird. Ein Zeichen, daß die Liebe über alles triumphieren wird? Ein Zeichen der Hoffnung? Ja, doch nun muß die “Stunde der Gnade” aufgenommen und weitergeführt werden.

Vertrauen wir im Monat Juli, der dem kostbaren Blut Jesu gewidmet ist, dem Herrn an, daß man weltweit immer mehr zur Einsicht kommt, in Zukunft nicht mehr das Blut unschuldiger Kinder zu vergießen. Möge stattdessen der Sühnetod Jesu angenommen werden, um durch ihn Vergebung schwerster Schuld empfangen zu können. Dazu gehört das Töten unschuldiger Kinder: eine Schuld all derer, die direkt und indirekt daran beteiligt sind.

Möge der Herr die Gnade einer aufrichtigen Umkehr schenken, damit die Finsternis weicht und wieder mehr Licht auf der Erde scheint!

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