Der wahre Friede

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Die heutige Betrachtung nimmt als Grundlage – wie es bereits Tradition wurde für den 7. des Monats – wiederum einen Auszug aus dem Vaterbüchlein von Schwester Eugenia Ravasio[1]. Diesmal habe ich bewußt einen Text ausgesucht, der mit der aktuellen Situation in Verbindung steht.

Wir erleben derzeit den Einmarsch russischer Streitkräfte in ihr Nachbarland Ukraine, und nicht wenige Menschen befürchten die Ausweitung des Krieges, bis hin zu einem Weltkrieg. Das kann durchaus eine realistische Einschätzung sein. Jedenfalls ist der Friede nun konkret durch diesen Krieg bedroht.

Im Vaterbuch heißt es:

“Wenn mich die gesamte Menschheit anruft und ehrt, werde ich ihr den Geist des Friedens senden, der sich wie gesegneter Tau auf sie niederlassen wird. Wenn mich alle Nationen ebenso anrufen und ehren, wird es keine Zwietracht und auch keine Kriege mehr geben, denn ich bin der Gott des Friedens und dort, wo ich bin, wird kein Krieg sein. Wollt ihr euren Feind besiegen? Fleht mich an und ihr werdet über ihn siegreich triumphieren.”

Durch die christlich-biblische Tradition wissen wir, daß Gott Kriege, Natur-katastrophen, Seuchen und allerlei Plagen zuläßt, wenn der Mensch die Wege Gottes verläßt. Ohne die Wichtigkeit aufrichtiger menschlicher Erklärungsversuche und Bemühungen zur Vermeidung oder Überwindung dieser Übel abwerten zu wollen, gibt uns letztlich nur der Glaube den Schlüssel zum Verständnis. In dem obigen Text wird dies sehr deutlich ausgesprochen. Es gibt Bedingungen für den wahren Frieden, über den Jesus sagt: “Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.” (Joh 14,27)

Wir müssen uns immer wieder klarmachen, daß die Wurzel des Übels im Verlassen der Wege Gottes liegt. Gott ist ein Gott des Friedens. Er will der Menschheit “den Geist des Friedens senden, der sich wie gesegneter Tau auf sie niederlassen wird.” Das kann aber nur geschehen, wenn die Nationen ihn anrufen und ehren. Selbstverständlich ist damit nicht ein nur äußerlicher Akt gemeint, sondern es bezieht das Befolgen der Wege Gottes, die er für uns Menschen vorgesehen hat, mit ein.

Das gilt ganz konkret auch für den Krieg, der begonnen hat, und die Gefahr seiner Ausweitung. Auch wenn wir politische, historische, ökonomische und vielleicht auch psychologische Gründe für diesen Krieg anführen können, reicht das nicht aus, das ganze Geschehen zu begreifen und noch weniger, um eine dauerhafte echte Lösung auf der menschlichen Ebene zu finden. Im Hintergrund sind es die Mächte der Finsternis, die sich der Menschen bedienen, um Chaos, Krieg, Leid, Angst und vieles mehr hervorzurufen. Wenn wir dies außer Acht lassen, bekommen wir weder einen Zugang zum größeren Verständnis der Situation, noch werden wir einen Weg finden, wie man damit umgehen soll.

“Wollt ihr euren Feind besiegen? Fleht mich an und ihr werdet über ihn siegreich triumphieren.

Hier ist sicher primär der Feind des Menschen gemeint, der Vater der Lüge und des Zwistes. Ihn gilt es auf geeignete Weise mit Gottes Hilfe zu bekämpfen. Andererseits geht aus dem Text hervor, daß die Menschen erst dann über den Feind siegen können, wenn sie Gott in rechter Weise anrufen; und das können sie erst, wenn sie Ihn kennenlernen, wie er wirklich ist.

Mit diesen zwei Aussagen ist die Richtung schon vorgegeben. Wenn wir als Gläubige den Zusammenhang zwischen der Sünde und ihren Folgen kennen, dann sind wir als Erste gerufen, für alle Menschen fürbittend einzutreten. Das gefällt dem Herrn, denn er selbst hat ja die Schuld der ganzen Menschheit ans Kreuz getragen.

Geben wir daher dem Herrn unser Herz und befolgen wir seine Weisungen so genau wie möglich; nehmen wir auch die schwierigen Umstände des Lebens an und vereinen sie mit dem Opfer des Herrn! Das können wir immer und zu jeder Zeit tun. Dem Gebet, das wir auch stellvertretend für die ganze Menschheit zu Gott tragen, kommt eine überragende Bedeutung zu; dem Gebet für jene, die ihn verleugnen, beleidigen, noch nicht kennen usw.

In unserem persönlichen Gebet, in dem der tägliche Rosenkranz seinen Platz haben sollte und zusammen mit dem Fasten eine mächtige Waffe gegen das Böse darstellt, sollte auch bewußt das Absagegebet an den Teufel vorkommen. Dafür dient das Gebet zum Heiligen Erzengel Michael[2] oder auch das Gebet des Heiligen Benedikt[3].

Es kommt noch wesentlich hinzu, daß wir das Evangelium weitergeben wie es uns anvertraut ist.

Wenn wir all das tun, dann erleiden wir nicht einfach nur passiv die bedrängende Situation in der Ukraine, sondern schalten uns im Sinne des Herrn mit einem echten Dienst am Frieden ein.

Bedenken wir: Mit dem Gehorsam gegenüber Gott (auch stellvertretend) wirken wir dem Ungehorsam entgegen; mit der Zurückweisung des Teufels demjenigen, der diesen Ungehorsam für seine bösen Pläne ausnutzt; mit der Verkündigung des Evangeliums leisten wir unseren Beitrag, daß die Menschheit umkehren und den Herrn kennenlernen kann und so die Voraussetzung gegeben ist, ihn in Wahrheit anzurufen.

Möge der Friede Gottes kommen!

NOCH EIN HINWEIS: In den letzten Monaten, seit der Novene zu Gott Vater[4], haben wir alle, die sich besonders gerufen fühlen, die Erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit zu ehren, eingeladen, sich als Vertreter ihrer jeweiligen Nation bei uns zu melden, damit wir gemeinsam unserem himmlischen Vater jene Verehrung und Liebe entgegenbringen können, um die er in der Botschaft an Mutter Eugenia Ravasio bittet. Sollte an jemanden diese Einladung noch nicht ergangen sein, der ebenfalls an diesem “Werk der Liebe des himmlischen Vaters teilnehmen möchte, kann man uns mit Angabe des Namens und des Landes, aus dem man stammt oder in dem man lebt, an folgende Adresse immer noch eine E-Mail schicken: contact@jemael.org

[1] Link zum Vaterbuch: https://www.fatherspeaks.net/eugenia_intro_de.htm

[2] Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf. Gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz! Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich, Du aber, Fürst der Himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen in der Welt umherschleichen, in der Kraft Gottes hinab in die Hölle.

Gesungene Version in lat. Sprache: https://www.youtube.com/watch?v=lovUujcZIqo

[3] “Das Heilige Kreuz sei mir Licht! Der Drache sei mein Führer nicht! Weiche zurück, Satan!

Führe mich niemals zur Eitelkeit. Böse ist, was du mir einträufelst: Trinke selbst dein Gift!

[4] https://www.youtube.com/watch?v=LUJUwf6auZw&list=PLhPyXvUtDClfUnjvayFfBUFDWSUUMHGC_

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