Die Apostelgeschichte (Apg 2, 2-36): »Die vollmächtige Predigt des Petrus«  

Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt – ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, daß er vom Tod festgehalten wurde. David nämlich sagt über ihn: Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir zur Rechten, daß ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt preis, noch läßt du deinen Frommen die Verwesung schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.

Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört. Denn nicht David ist zum Himmel aufgestiegen; vielmehr sagt er selbst: Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße. Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Hier hören wir einen verwandelten Petrus sprechen! Ohne Furcht verkündet er die Wahrheit, wohl wissend, was auf ihn zukommen kann. Die Feinde seines Herrn sind auch seine Feinde, wenn sie nicht von der Gnade Gottes berührt wurden und eine wahrhaftige Umkehr erlebt haben. Diese wird ihnen jedoch immer angeboten, leider aber nicht immer wahrgenommen. Die Wahrheit muß ausgesprochen werden. Das ist ein Zeugnis für den Himmel und die Erde.

Petrus weicht nicht davor zurück. Es ist der Heilige Geist, der ihn stärkt, sodaß er deutlich macht, welches Vergehen es war, den Herrn ans Kreuz zu schlagen und zu töten. Er weist nach, daß alles in der Heiligen Schrift vorausgesagt war und sich nun erfüllt hat, daß Gott seinen Sohn dahingab.

Jetzt verkündet Petrus die Auferstehung Jesu von den Toten. Auch hier stellt er den Schriftbeweis her, indem er die entsprechenden Stellen aus den Psalmen Davids zitiert. Er gibt seinen Zuhörern zu verstehen, daß Jesus als Auferstandener die Nachfolge Davids angetreten hat: “Da er ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: „Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht” (Ps 16,10) .

Die Apostel bezeugen, daß sich mit der Auferstehung Jesu diese Verheißung erfüllt hat und er zur Rechten Gottes erhöht wurde. Dann weist Petrus auf das Ereignis der Herabkunft des Heiligen Geistes hin, an dem sie nun teilhaben: die wunderbare Gegenwart der dritten Person der Gottheit.

Die erleuchtete Predigt des Petrus mit den zitierten Schriftbeweisen, verbunden mit dem unübersehbaren Zeichen des Kommens des Heiligen Geistes, mündet jetzt in die folgerichtige Aufforderung an das Haus Israel, den Gekreuzigten als den von Gott geschenkten Herrn und Christus zu erkennen. Damit war das Entscheidende ausgesprochen.

Es handelt sich bei den Aposteln keineswegs um Betrunkene, die irgendwelche Geschichten erzählten, sondern um von Gott beauftragte und begnadete Zeugen. Obwohl sie Gefahr liefen, verfolgt und getötet zu werden, verkündeten sie den Menschen das Heil. Sie waren trunken vom Geist des Herrn!

Die Apostel wußten sehr wohl, daß die Menschen sich nun zu entscheiden hatten. Zunächst die Kinder Israels. Sind sie bereit, den Willen Gottes zu erkennen und anzunehmen? Werden sie dem Zeugnis der Apostel folgen und so im Licht des Heiligen Geistes zu Jüngern des Herrn werden?

Dies hat sich bis heute nicht verändert, denn alle Menschen kommen mit dieser Entscheidung in Berührung, wenn sie eine authentische Verkündigung erhalten haben. Werden sie dem Sohn Gottes glauben, sich vom Heiligen Geist erleuchten lassen und das Heil erlangen?

Von Jerusalem wird nun die Botschaft des Auferstandenen ausgehen, und das Evangelium wird in der Kraft des Heiligen Geistes verkündet werden. So hat es der himmlische Vater vorgesehen, und alles ist dafür bereitet. Werden die Menschen auf ihn hören?

Die Predigt des Petrus blieb nicht ohne Frucht. Morgen werden wir hören, wie der Heilige Geist in den Herzen der Zuhörer mächtig wirksam wird.

Betrachtung zur Tageslesung: https://elijamission.net/2024/04/10/

Betrachtung zum Tagesevangelium: https://elijamission.net/2023/04/19/

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