Ps 27,1.4.13-14
Der Herr ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten.
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen?
Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich:
Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens,
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen
und nachzusinnen in seinem Tempel.
Ich bin gewiß, zu schauen die Güte des Herrn
im Land der Lebenden.
Hoffe auf den Herrn, und sei stark!
Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!
Vor wem sollten wir uns fürchten? Diese Frage ist für uns beantwortet. Der heilige Apostel Paulus belehrt uns eindrücklich, daß uns nichts trennen kann von der Liebe Christi (Röm 8,38-39).
Um diese Glaubensgewißheit zu besitzen, bedarf es jedoch der Erfüllung einer wesentlichen Bedingung. So eindeutig es von der Liebe Gottes zu uns Menschen ausgehend ist, daß wir von unserem himmlischen Vater jeglichen Schutz unseres Lebens erhalten, so wichtig ist es, daß wir ihn in ihm und nicht in irdischen Dingen, welcher Art auch immer, suchen. Diese sind nämlich sowohl brüchig als auch vergänglich. “Verlaßt Euch nicht auf Fürsten, auf Menschen bei denen es doch keine Hilfe gibt” (Ps 146,3), erinnert uns der Psalmist.
In den letzten Jahren ist gerade dieses Psalmwort sehr aktuell geworden. Schauen wir z.B. auf die wegen des Coronavirus eilig ausgerufene »Pandemie«, und die diesbezüglich getroffenen Maßnahmen. Schaut man sich die Situation genau an, dann kann man erkennen, wie Regierungen in die Irre gehen können. Hier haben politische Autoritäten – leider unterstützt durch Wissenschaftler – die Bevölkerung zu vielen schwerwiegenden Maßnahmen verpflichtet, die ihre Freiheit massiv einschränkte. Leider hat die kirchliche Obrigkeit diese Maßnahmen mitgetragen. Das betraf nahezu die ganze Weltbevölkerung, die auf vielfältige Weise dazu bewegt oder auch genötigt werden sollte, sich einer ungeprüften Injektion zu ihrem Schutz zu unterwerfen. Inzwischen wissen wir, daß sie nicht schützt, und daß die getroffenen Maßnahmen meist nicht zum Nutzen der Bevölkerung gereichten, sondern letztlich mehr schadeten.
Ich möchte jedoch dieses brisante Thema im Kontext dieser biblischen Betrachtung nicht weiter vertiefen, empfehle aber den Zuhörern sehr, sich selbst ein authentisches Bild zu verschaffen und nicht nur jenen Autoritäten zu vertrauen, welche für viele der verfehlten Maßnahmen verantwortlich waren.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Einsicht, daß wir unsere Sicherheit auch nicht bei menschlichen Autoritäten, welcher Art auch immer, finden können. Das dürfte eine der wichtigsten Lehren sein, die man aus diesem leider noch nicht abgeschlossenen Drama ziehen sollte.
Die Weisheit des obigen Psalms bringt deutlich zur Sprache, daß wir die ersehnte Sicherheit und den Frieden der Seele nur in Gott finden können. Alles andere sind Illusionen, denn die irdischen Dinge sind vergänglich und Menschen, egal in welcher Position sie sind, können sich irren.
Wenn wir die Segnungen des Psalms ganz in unser Leben aufnehmen wollen, dann ist es nötig, all die »Sicherheiten«, auf die wir unser Leben bauen, einer geistlichen Prüfung zu unterziehen. Das ist eine fruchtbare Aufgabe, welche uns gut auf die beiden Aspekte dieser heiligen Zeit des Advents vorbereitet: die Erwartung des Festes der Geburt des Erlösers und die Erwartung der Wiederkunft Christi.
- Ist unser Leben ganz auf Gott ausgerichtet?
- Steht Gott in unserem Leben wirklich an erster Stelle?
- Gehört unser Herz dem Kind von Bethlehem?
- Ist der Herr unser Trost und unsere Freude?
- Warten wir auf die Wiederkunft Jesu?
- Folgen wir dem Rat des Herrn zur Wachsamkeit?
Offensichtlich sind die Krisenzeiten, die wir derzeit erleben und die aus meiner Sicht eine apokalyptische Dimension besitzen, noch nicht vorbei. Umso mehr gilt es, das ganze Vertrauen in den Herrn zu setzen, damit wir mit dem Psalmisten ausrufen können: “Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?”
Wie der Psalmist sich nach dem Tempel des Herrn sehnt, um immer darin zu wohnen, so soll sich unser Herz ganz nach dem wiederkommenden Herrn ausstrecken und in ihm zu Hause sein. Was auch immer geschehen mag, sei es, was es wolle, es gilt das Wort des Psalms: “Hoffe auf den Herrn, und sei stark! Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn!”