Dritte Weihnachtsmeditation: „Die Hirten“

Die Hirten auf den Feldern von Bethlehem nehmen die Botschaft der Engel voll Freude auf und eilen zu dem neugeborenen Kind. Es sind einfache Menschen, die in ihrer Schlichtheit von Herzen die Wichtigkeit dieser Botschaft verstehen und sicher überwältigt sind von der Heiligkeit des Geschehens in der Grotte zu Bethlehem. “Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas(Mt 2,6)

Einfache Menschen waren die Hirten, die mit dem Herzen verstanden, die keine komplizierten Gedankengänge brauchten, um die Wahrheit zu erkennen. Menschen, die uns an das Wort erinnern: “Man sieht nur mit dem Herzen gut!(Saint-Exupéry, »Der kleine Prinz«)

Oft sucht Gott gerade solche Menschen, um ihnen wichtige Botschaften anzuvertrauen, ja, manchmal sind es sogar Kinder! Die Schlichtheit ihrer Herzen verhindert eine nicht selten vom eigenen Ich hervorgebrachte Kompliziertheit, welche die Botschaft beeinträchtigen würde.

Hirten sind es, die ganz am Anfang, nach der Geburt des Herrn, dastehen und Zeugnis geben. Hirten, welche die Aufgabe haben, die ihnen anvertraute Herde zu weiden.

Welch sprechende Botschaft, denn es kommt der Hirte der Menschheit, der gute Hirte, und ruft die Hirten vom Feld, um ihnen das Geschenk seiner Gegenwart unter den Menschen zu machen.

Die Hirten von Bethlehem gehören also zu den ersten Empfängern der Freudenbotschaft. So heißt es in der Antiphon der Laudes am Hochfest der Geburt Christi:

“Der Engel sprach zu den Hirten: Ich verkünde euch eine große Freude; heute ist euch der Heiland geboren, der Retter der Welt!

Sie sind also Träger der Freude des Himmels.

Sie sind die Empfänger und werden dann zu Boten der Freude.

Nicht die Mächtigen dieser Erde sind es, nicht die religiösen Führer, die zuerst von der Geburt des Gottessohnes erfahren. Nein, es sind die einfachen Menschen!

Von da an beginnt das die ganze Geschichte zu durchziehen, die Geschichte der Verkündigung der Freudenbotschaft. Jetzt sind die Empfänger der Botschaft gerufen, Hirten für andere zu werden.

Das Vorbild ist der gute Hirte selbst. Er gibt das Leben hin für seine Schafe (Joh 10,11). In dem Bild des Hirten und seiner Herde wird uns etwas von der Weise Gottes gezeigt, denn Gott selbst kommt auf diese Erde, um die Seinen auf die gute Weide zu führen, sie aus den Ketten der Sünde und des Teufels zu befreien.

Nun ist es der Hirtendienst, der denen anvertraut ist, welche die Freudenbotschaft aufgenommen haben und ihr gefolgt sind, zu eilen, um Gott anzubeten und zu eiligen Trägern dieser Botschaft zu werden!

Der Hirte der Menschheit ist gekommen, und das müssen die Menschen wissen.

Freut euch, der Heiland ist geboren!

Wißt ihr es schon? Wißt ihr schon, daß Gott selbst in diese Welt gekommen ist und alle Menschen zu sich nach Hause führen will?

Dort, bei ihm, werdet ihr gute Weide finden. Bei ihm werdet ihr Schutz finden vor den Mächten des Bösen, bei ihm habt ihr immer die Sicherheit der Liebe. Wißt ihr das schon?

Die Botschaft ist alt und doch immer wieder neu! Manche haben sie noch nicht gehört, andere haben sie vergessen, andere verstehen sie nicht richtig, andere kümmern sich nicht darum, und wieder andere haben sich verlaufen …

Was tut der Hirte?

Er sucht sie alle!

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