Die Apostelgeschichte (Apg 4,32–37): »Die Gütergemeinschaft der Urgemeinde«

Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Es ist wahr geworden! Etwas, wovon manche träumen, es aber nur selten verwirklicht sehen: Eine Gemeinschaft, im Geiste vereint, und sie verteilen die Güter je nach Bedürfnis. All dies geschieht unter der Einwirkung des Heiligen Geistes, der ihnen vom Vater und vom Sohn gesandt wurde, und es geschieht freiwillig. So litt niemand unter ihnen Not.

In einer Perversion dieses von Gott geschenkten Weges der Gütergemeinschaft, dem Kommunismus, wollten manche einen ähnlichen Weg sehen. Damit sind sie aber einer großen Täuschung erlegen, denn der Antrieb kam hier nicht durch den Heiligen Geist, also von der Liebe. Im besten Fall kann man annehmen, daß einige Idealisten glaubten, auf diesem Weg die Gerechtigkeit besser praktizieren zu können.

Solche Täuschungen sind sogar in die Kirche eingezogen. Besonders in Lateinamerika begann man unter dem Einfluß von Priestern und Ordensleuten, die sog. »Theologie der Befreiung« zu entwickeln und meinte, sich mit politischen Befreiungsbewegungen verbinden zu können. Die Folgen waren abzusehen: Der Glaube wurde zunehmend politisiert und verflachte. Genau das, was die Urgemeinde besonders ausgemacht hat, ging verloren, denn die junge Kirche hat auf die Initiative des Heiligen Geistes geantwortet und nicht auf ein politisches Programm. In der Kirchengeschichte finden wir später die Gütergemeinschaft zum Teil in den Ordensgemeinschaften wieder, in denen sie auch auf Initiative des Geistes in Verbindung mit dem Gelübde der Armut praktiziert wurde.

Der Kommunismus als politisches System zeigte sich jedoch als ein gottfeindliches System, in dem die Menschen oft blutig unterdrückt und ihrer Freiheit beraubt wurden.

Die Gütergemeinschaft der Urgemeinde hingegen war freiwillig, aber sie duldete keinen Betrug, denn sie war ein Werk Gottes, wie es der weitere Text der Apostelgeschichte überdeutlich vor Augen stellt.

Apg 5,1-11

Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas von dem Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belügst und von dem Erlös des Grundstücks etwas für dich behältst? Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen? Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott. Als Hananias diese Worte hörte, stürzte er zu Boden und starb. Und über alle, die es hörten, kam große Furcht. Die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Nach etwa drei Stunden kam seine Frau herein, ohne zu wissen, was geschehen war. Petrus fragte sie: Sag mir, habt ihr das Grundstück für so viel verkauft? Sie antwortete: Ja, für so viel. Da sagte Petrus zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, stehen vor der Tür; auch dich wird man hinaustragen. Im selben Augenblick brach sie vor seinen Füßen zusammen und starb. Die jungen Männer kamen herein, fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Da kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.

Der entscheidende Punkt, warum Gott Hananias und Saphira vor aller Augen sterben ließ, war der Betrug, den sie begangen hatten. Petrus stellt es klar: Sie waren nicht verpflichtet, alle ihre Güter der jungen Gemeinde zu übergeben. Doch sie wollten offensichtlich den Anschein erwecken, genauso wie die anderen zu handeln, die, vom Heiligen Geist bewegt, mit einer großzügigen Geste ihre Habe zur Verfügung stellten. Doch der Heilige Geist läßt sich nicht betrügen, und ihr Unrecht wurde aufgedeckt. Das geschah sicher auch zur Mahnung aller, denn wenn ein solcher Betrug unerkannt in der jungen Kirche weitergelebt hatte, dann hätten sich dem bösen Geist die Türen geöffnet.

Wenn man begonnen hat, gegen den Heiligen Geist zu handeln und zu betrügen, dann kann dies immer weitergehen und noch schlimmer werden, wenn keine Erkenntnis des Unrechts und keine Umkehr erfolgt. Wir brauchen nur an das Beispiel von Judas zu denken, der laut Bericht der Evangelien die gemeinsame Kasse veruntreute und später gar zum Verräter des Herrn wurde.

Wenn wir auf die Wichtigkeit der entstehenden jungen Kirche schauen, ist es zu verstehen, daß der Herr die durchaus erschreckende Maßnahme vollzog, daß der Herr die durchaus erschreckende Maßnahme vollzogen hat. Es ist auch eine deutliche Warnung für alle Zeiten, in Lauterkeit vor dem Herrn zu wandeln, denn den Herrn kann man nicht täuschen!

Betrachtung zur Tageslesung: https://elijamission.net/alles-muss-dem-reich-gottes-dienen-3/#more-11573

Betrachtung zum Tagesevangelium: https://elijamission.net/gott-wartet-auf-uns/#more-14063

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