DER WEG DURCH DEN ADVENT – TAG 15: »Komm, Herr Jesus, Maranatha!«

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Nachdem wir in der ersten Adventswoche das geschichtliche Kommen Jesu betrachtet haben und dabei bis nach Bethlehem gekommen sind, wo wir zunächst innehielten, war die zweite Woche dem Kommen des Herrn in unsere Herzen gewidmet. Es ging darum, die Beziehung zu Jesus in unserem Inneren zu vertiefen.

In der dritten Woche richtet sich nun unser Blick auf die Wiederkunft des Herrn, die in unserer katholischen Kirche heute recht unterbelichtet ist. Wer spricht davon? Wer predigt darüber? Wer wagt es, sich den eschatologischen Aussagen zuzuwenden? Dies ist eher den protestantischen Kreisen überlassen, in denen das Bewußtsein der Wiederkunft Jesu oft gegenwärtiger ist. Da ihnen jedoch die lebendige Tradition der Überlieferung fehlt, können ihre Überlegungen leicht zu kurz geraten und zu Irritationen führen.

Für unsere katholische Kirche wäre eine größere Konzentration auf die Wiederkunft Christi sehr wichtig. Wir wären dann stärker auf das eigentliche Ziel ausgerichtet, auf das wir Tag für Tag zugehen. Wir könnten es auch so sagen: Mit jeder Stunde, die vergeht, kommt die Wiederkunft des Herrn näher, weshalb wir uns darauf vorbereiten sollten.

Wie die erste Ankunft Christi einen langen Weg nahm, bis unser Erlöser in Bethlehem geboren wurde und die Jahre seines irdischen Lebens mit uns verbrachte, um uns dann durch seinen Tod und seine Auferstehung die Erlösung zu schenken, so geht auch die Vorbereitung seiner Wiederkunft ihren Weg durch die Zeit. Der Herr wird kommen – das ist gewiß! Er selbst sagt es:

“Sofort nach den Tagen der großen Drangsal wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde wehklagen und man wird den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.” (Mt 24,29–31)

Dem Kommen des Herrn am Ende der Zeiten gehen Zeichen voraus. Diese wollen wir im Verlaufe der Woche genauer betrachten. Bevor Jesus wiederkommt, müssen noch folgende Zeichen geschehen:

  1. Die Verkündigung des Evangeliums auf der ganzen Welt

(Mt 24,14; Mk 13,10).

  1. Die Bekehrung der Juden.

Dies geht auf den Römerbrief zurück (Röm 11,25–32): Wenn die von Gott bestimmte Zahl der Heiden in das Reich Gottes eingegangen ist, wird sich ganz Israel bekehren und gerettet werden.

  1. Der Glaubensabfall

Es werden falsche Propheten auftreten, die viele irreführen werden (Mt 24,4–5), und vor der Wiederkunft wird es einen großen Glaubensabfall geben (2 Thess 2,3).

  1. Das Auftreten des Antichristen

Der Glaubensabfall steht im ursächlichen Zusammenhang mit dem Auftreten des Antichristen, wie wir im Brief an die Thessalonicher hören: “Denn zuerst muß der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit offenbar werden, der Sohn des Verderbens(2 Thess 2,3). Christus wird ihn dann bei seiner Wiederkunft „durch den Hauch seines Mundes töten(2 Thess 8).

  1. Schwere Bedrängnisse

Kriege, Hungersnöte, Erdbeben und schwere Verfolgungen werden vorausgesagt (vgl. Mt 24,9). Gewaltige Naturkatastrophen leiten die Wiederkunft des Herrn ein (vgl. Mt 24,29 und Jes 13,10 und 34,4).

Bevor wir uns mit jedem dieser Zeichen befassen, werden wir ab morgen hören, welchen Rat der Herr uns gibt, um auf seine Wiederkunft vorbereitet zu sein.

Betrachtung zur Tageslesung: https://elijamission.net/geduldig-die-wiederkunft-des-herrn-erwarten-2/#more-10484

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