Die Verkündigung des Evangeliums, unter besonderer Berücksichtigung der Bekehrung, der Erleuchtung der Juden, ist ein wichtiger Baustein, um das Kommen des Herrn in Liebe vorzubereiten. Das kann uns ganz in Anspruch nehmen, denn eine fruchtbare Verkündigung setzt auch eine entsprechende Lebensführung voraus. Wer möchte schon eines Tages vor dem Herrn stehen und sich sagen lassen, daß er zwar gute Worte weitergegeben hat, ihnen aber die innere Kraft fehlte, weil Wort und Zeugnis zu weit auseinanderklafften?
In den ersten Meditationen dieser Woche sprachen wir davon, daß unsere Lampen wie bei den klugen Jungfrauen brennen sollen (vgl. Mt 25,1–13), was durch gute Werke sowie durch den Einsatz unserer Talente für das Reich Gottes geschieht (vgl. Mt 25,14–30).
Am vergangenen Sonntag habe ich auf sehr ernste Zeichen aufmerksam gemacht, welche das Nahen des wiederkommenden Herrn ankündigen. Eines dieser Zeichen ist die sogenannte Apostasie, der Glaubensabfall.
Bei der Apostasie handelt es sich nicht nur um Irrtümer, sondern um eine Abkehr vom Glauben und seinen Grundwahrheiten. Besonders in jenen Ländern, in denen der Glaube schon seit langer Zeit verkündet wird, ist dieser Glaubensabfall deutlich wahrnehmbar. Er breitet sich auch in der Kirche aus, was besonders tragisch ist, denn wer sollte den Menschen in der Welt Orientierung geben, wenn nicht die von Gott bestellten Hirten und die erleuchteten Jünger des Herrn durch ihre vollmächtige Verkündigung?
Tritt ein solcher Abfall vom Glauben massiv auf, wie es derzeit der Fall ist, dann bereitet dies den Weg für den Antichrist. Dieser, ein Instrument Satans, wird vor der Wiederkunft Jesu für eine Zeit seine Herrschaft aufrichten und die Menschen ob seiner wahren Absichten täuschen.
Wenn unser Herz nicht an Gott gebunden ist und fest im wahren Glauben verankert bleibt, ist es leicht zu täuschen. Dann kann man die Stimme des wahren Hirten nicht von der des Wolfes (vgl. Joh 10,12–14) unterscheiden, denn dieser hat – wie in dem berühmten Märchen erzählt wird – Kreide gefressen, um sich zu verstellen.
Wachsamkeit gegenüber evtl. antichristlichen Bestrebungen
Wenn auch niemand die genaue Stunde der Wiederkunft des Herrn kennt, gibt es doch Zeichen, die uns zur höchsten Wachsamkeit mahnen. Dazu gehört eindeutig der massive Glaubensabfall.
Es gilt, die zunehmend antichristliche Atmosphäre wahrzunehmen, in der wir leben, und nicht die Augen davor zu verschließen. Sie dient der Vorbereitung des Kommens des Antichristen, der versuchen wird, die Königsherrschaft Christi zu pervertieren. Angesichts derzeitiger Bestrebungen – die von verschiedenen Seiten immer wieder genannt werden –, eine Art globale Regierung zu bilden, haben wir sehr darauf zu achten, ob solche Versuche nicht dazu dienen, einer antichristlichen Herrschaftsstruktur den Weg zu bereiten, die dann leicht von der entsprechenden Person in Dienst genommen werden kann.
Wir mußten erleben wie unter der Prämisse, die Bevölkerung vor der Ausbreitung einer Pandemie zu schützen, elementare Freiheitsrechte eingeschränkt wurden. Es geschah fast überall auf dieselbe Weise, als ob es zum Beispiel mit der WHO oder anderen Institutionen nun eine Instanz gäbe, welche weitgehend die Maßnahmen bestimmen könnte, denen die Regierungen nun unisono zu folgen haben.
Das Covidthema und die Art und Weise, wie man mit dem Virus umgegangen ist, muß uns eigens beschäftigen, denn man kann nicht ungeprüft alles übernehmen, was Regierungen und Institutionen verordnen, die teilweise selbst eine antichristliche Politik vorantreiben. Von uns Katholiken darf es hier keine servile Unterordnung geben! Das betrifft auch die Kirchenleitung, die zum Handlanger der Politik geworden ist. Stattdessen wäre sie gerufen gewesen, im Licht Gottes die Situation einzuschätzen und den Gläubigen klare Hilfestellungen im Sinne der Unterscheidung der Geister zu geben. Eine Kooperation mit dem Staat und entsprechenden weltweiten Institutionen ist nur dann richtig, wenn man mit ihnen nicht in eine Art Komplizenschaft gerät und wenn nicht Dinge angestrebt werden, die mit dem Glauben nicht übereinstimmen. Selbst der Anschein einer solchen Kooperation darf nicht gegeben werden, um die Gläubigen nicht zu verunsichern und den Staat auch indirekt nicht moralisch zu stützen bei Maßnahmen, die mindestens sehr fragwürdig, im schlimmsten Fall sogar gefährlich sind.
Im Falle von »Covid-19« handelte es sich um eine Täuschung der Bevölkerung, an der die kirchliche Leitung nicht nur Anteil genommen hat, sondern sie lieferte sogar eine Art moralische Rechtfertigung! Die Gläubigen wurden von oberster Stelle aus beeinflußt, indem die Teilnahme an der Impfung als ein Akt der Nächstenliebe dargestellt wurde. Eine schlimme Irreführung!
Bei aller realen Gefahr den Blick auf den Herrn wenden.
Auch wenn wir die Gefahr wahrnehmen sollen, brauchen wir dennoch nicht vor ihr zu erschrecken. Allerdings darf sie auch nicht relativiert oder übersehen werden. Vielleicht tritt der Antichrist sogar als großer »Humanist« auf und tut scheinbar Dinge, die jeder für gut erachten kann. Die verborgene Wirklichkeit wird jedoch anders sein. Er wird die Dinge nicht tun, um Gott zu verherrlichen und den Menschen zu dienen, sondern um die Menschen zu binden!
Halten wir daran fest: Die Wiederkunft des Herrn ist ein Grund zu großer Freude und Hoffnung. Ihm, dem Herrn, als liebende Braut entgegenzueilen, ist das sprechende Bild, wie die Kirche zu sein hat. Möge der Ruf: “Komm, Herr Jesus, Maranatha!” uns alle aufwecken, damit wir seine Wiederkunft nicht versäumen und er uns wachend und in seinem Reich dienend findet, wenn er kommt. Welch eine Freude und ein Trost wird ihm das sein!
Betrachtung über die O-Antiphon: https://elijamission.net/o-radix-jesse/#more-16065

