DER WEG DURCH DEN ADVENT »Komm, Herr Jesus, Maranatha!« – TAG 18: Die Verkündigung des Evangeliums

Wachsamkeit und das aufmerksame Sammeln von Öl für unsere Lampen – die Kennzeichen für die klugen Jungfrauen des Evangeliums (vgl. Mt 25,1–13) – waren die Themen der vergangenen Betrachtungen. Beide Weisen sind geeignet, die Liebe wachsen zu lassen, und das braucht es, damit wir auf die Länge unseres Lebens im Warten auf den Herrn nicht nachlassen.

Es gibt viele Weisen, die Liebe zu Jesus und zu den Menschen auszudrücken. Wie wir gestern gehört haben, ist die Liebe erfinderisch. Sie möchte wissen, was dem anderen am Herzen liegt. Wenn wir Jesus das fragen, gibt es eine klare Antwort. Er möchte, daß der Vater verherrlicht wird:

“Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, daß du mich gesandt hast.” (Joh 17,48)

Wie sehr brennt das Herz des Erlösers für den Vater, der ihn gesandt hat, und für die Menschen! Wenn diese Liebe auch in uns lodern würde, wäre unser einziger Wunsch kein anderer, als der Wunsch Jesu selbst.

Wir können auf diesen Wunsch des Herrn eine konkrete Antwort geben: das Evangelium auf der ganzen Welt zu verkünden. (Mt 24,14; Mk 13,10). Es gibt nichts, was den Vater mehr verherrlicht, als wenn der Mensch auf seine Liebe antwortet, seine Worte annimmt und nun mit ihm lebt, indem er dem Vater die Möglichkeit gibt, ihn mit seiner Liebe zu beschenken.

Wie wir in der Einleitung zum Thema dieser Woche gehört haben, ist die Verkündigung des Evangeliums auf der ganzen Welt ein Zeichen, das der Wiederkunft Christi vorausgeht.

Ist das Evangelium schon auf der ganzen Welt verkündet worden? Können wir dem Herrn sagen, diese Bedingung sei bereits erfüllt, und ihn bitten, er möge doch kommen?

Wir merken vielleicht, daß wir diese Frage in gewisser Weise mit Ja und Nein beantworten können. Das Evangelium ist sehr weit vorgedrungen, vielleicht sogar schon in jedes Land und zu fast allen Völkern. Aber hat es Fuß gefaßt?

Wenn wir an die vielen asiatischen Länder denken oder an die islamisch geprägten, die das Evangelium nicht wirklich kennen; wenn wir an jene Generationen denken, die unter kommunistische Herrschaft geraten sind oder noch unter ihr stehen, und an jene Länder, in denen die vollmächtige Verkündigung des Evangeliums immer seltener wird, dann müssen wir bekennen: Es sieht trübe aus! Die Verkündigung ist oft nur noch horizontal, das heißt primär darauf bezogen, den Menschen in ihren irdischen Nöten zu helfen. Dabei geht es doch primär um das ewige Heil und ein sinnerfülltes irdisches Dasein.

Die Möglichkeiten, das Evangelium überall zu verkünden, sind ja durch die modernen Medien vielfältiger geworden. Wenn sie in den Dienst für das Evangelium genommen werden, haben sie ihre höchste Bestimmung gefunden. Natürlich darf man nicht übersehen, daß die technischen Möglichkeiten häufig unter die Herrschaft dunkler Mächte geraten, und immer mehr können wir wahrnehmen, daß jene, welche diese Möglichkeiten zur Verfügung stellen, in Gefahr sind, ihre Macht zu mißbrauchen. Solange es noch geht, sollten wir diese Kanäle nutzen, ohne jedoch die Möglichkeiten einer direkten Verkündigung zu vernachlässigen.

Es gibt noch viel zu tun!

Betrachtung zur ersten O-Antiphon: https://elijamission.net/o-sapientia/#more-16057

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