Folgt man dem traditionellen liturgischen Kalender, dann feiert man heute die Heiligen Märtyrer Kosmas und Damian. So möchte ich eine Auslegung zur Lesung dieses Gedenktages geben. Wenn es jemand vorzieht, die Auslegung des Evangeliums vom Gedenktag des Heiligen Vinzenz von Paul gemäß dem neuen liturgischen Kalender zu lesen, so finden Sie diese im Archiv unter folgendem Link: https://elijamission.net/2021/09/27/
Weish 5,15-20
Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, der Herr belohnt sie, der Höchste sorgt für sie. Darum werden sie aus der Hand des Herrn das Reich der Herrlichkeit empfangen und die Krone der Schönheit. Denn er wird sie mit seiner Rechten behüten und mit seinem Arm beschützen. Er rüstet sich mit seinem Eifer und macht die Schöpfung zur Waffe, mit der er die Feinde abwehrt. Als Panzer zieht er Gerechtigkeit an und als Helm setzt er unbestechliches Gericht auf. Als Schild nimmt er unüberwindliche Heiligkeit und grimmigen Zorn schärft er zum Schwert; zusammen mit ihm kämpft die ganze Welt gegen die Toren.
Mit der Bezeichnung: “der Gerechte” werden jene Menschen in den Blick genommen, die sich ernsthaft bemühen, dem Willen Gottes zu entsprechen. Sie werden ihren Lohn empfangen und Gott schenkt ihnen all das, was er für sie bereitet hat.
“Die Seelen der Gerechten aber sind in Gottes Hand” (Weish 3,1) heißt es im Buch der Weisheit, und die Zusage des heutigen Textes lautet, daß sie von Gott behütet und beschützt werden.
Gottes Zusage gilt und ist unumstößlich. Sie gilt für alle Umstände und besonders dann, wenn die Gerechten – in der christlichen Terminologie “die Gläubigen” – in Gefahr sind.
Es gilt, das Wort in seiner Tiefe so zu verstehen; primär ist nicht der Schutz des leiblichen Lebens gemeint, etwa die Abwehr allen Übels und all der Gefahren, welche uns in dieser Welt begegnen. Das Wort gilt vielmehr für das Leben in all seinen Dimensionen, insbesondere in seiner transzendenten Dimension. Der Herr möchte die Seinen bei sich in der Ewigkeit wissen und ihnen ihre Treue vergelten. So gibt er ihnen die Zusage, daß sie unter seinem Schutz das ewige Leben erlangen und nicht verlorengehen, was immer auch kommen mag. Es liegt an den Gläubigen, in der Gnade des Herrn auszuharren und den Führungen seines Geistes zu folgen.
Die weiteren Worte der biblischen Lesung erinnern an die “geistliche Waffenrüstung”, wie sie vom Heiligen Paulus beschrieben wird (vgl. Eph 6,11-18). Der Gläubige muß sich schützen gegen die Versuchungen dieser Welt, den Hinterhalt des Teufels und muß auch gegen den Aufruhr im eigenen Inneren kämpfen, wenn “das Fleisch” gegen “den Geist” rebelliert (vgl. Gal 5,17)).
Doch kämpfen wir nicht allein! Es wäre aussichtslos!
Nein, es ist der Herr selbst, der sich im Eifer für die Seelen zurüstet, der die Kräfte seiner Schöpfung gegen die Feinde einsetzt: Er, der Heilige und Gerechte: “Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert” (Apk 19,15). Es trennt die Lüge von der Wahrheit, und weist gottfeindliche Kräfte in die Schranken.
Doch lädt der Herr die Seinen ein, in diesem großen Krieg an seiner Seite zu stehen, sich in das “Heer des Lammes” einzureihen, um gegen “die Toren” zu kämpfen. Das sind jene, die sich in ihrer Blindheit gegen Gott stellen. In erster Linie sind es die gefallenen Engel. Sie wird der Herr dorthin schicken, wo ihr ewiger Ort sein wird.
Doch gilt es auch jene Menschen wahrzunehmen, die sich haben verführen lassen, die in ungewollter Ignoranz das Licht des Glaubens noch nicht kennen. Es gilt um jene zu ringen, welche in der Finsternis der Sünde leben. Auch der aussichtslos erscheinende Kampf um die Verstockten darf nicht aufgegeben werden, solange noch die Möglichkeit besteht umzukehren.
Zu diesem Kampf gehört es zentral, das Evangelium zu verkünden (vgl. Eph 6), wie der Völkerapostel es uns deutlich macht, Der Finsternis soll durch die Verkündigung des Todes und der Auferstehung Christi die Beute entrissen werden. In dieser Auseinandersetzung ist der Jungfrau Maria die Aufgabe übertragen, der Schlange den Kopf zu zertreten. Die Gläubigen sind im Herrn gut gerüstet!