- Die Heilige Eucharistie
Eine eigene Beachtung im Rahmen unseres geistlichen Weges verdienen die Heiligen Sakramente der Kirche, insbesondere die Heilige Eucharistie. Ihre Feier sollte der Höhepunkt des kirchlichen Lebens sein und zur geliebten Selbstverständlichkeit unserer katholischen Identität gehören.
Vorgestern sprach ich in der Betrachtung von der “würdig zelebrierten Heiligen Messe”.
In der Tat gibt es im »Novus Ordo« Heilige Messen, die einen mehr subjektiven Charakter tragen, mit Einlagen, die nicht zur Liturgie gehören, mit einer Auswahl an Musik, die nicht der Heiligkeit des Geschehens entspricht und vieles mehr. Eigentlich sollte man solche Heilige Messen meiden, denn durch Banalisierung, Mangel an Ehrfurcht und fremde Elemente wird die Seele nicht gestärkt und zum Geheimnis des Glaubens hingezogen, sondern sie gleitet eher in die Peripherie ab. Deshalb ist es ratsam – wenn die Gelegenheit besteht – Heilige Messen mitzufeiern, in denen die Sakralität der Heiligen Handlung bewahrt wird. Auch wenn der Weg in eine solche Kirche länger und beschwerlicher sein mag – das hohe Gut sollte in heiliger Andacht verehrt werden können und unsere Seelen nähren.
In besonderer Weise ist dies bei den tridentinischen Heiligen Messen (den sog. Tridentinas) gegeben, die den katholischen Glauben, frei von liturgischen Experimenten, tradieren. Diese kann man unbesehen empfehlen, da in diesem Ritus die rechte Ehrfurcht vorhanden ist, die Seele im Glauben gestärkt wird und man sich hineingeben kann in eine jahrhundertelange Praxis der Zelebration, welche die Nahrung für viele Heilige und Generationen von Gläubigen war.
- Das Sakrament der Beichte
Die Heilige Beichte ist ein großes Geschenk mit enormer Tiefenwirkung. Wenn uns der Priester im Namen Jesu die Sünden vergibt, dann heilt unsere Seele und wird mit neuer Kraft gestärkt. Sie erfährt eine Begegnung mit der Barmherzigkeit Gottes, die ihr immer mehr das Wesen Gottes aufschließt. Weit davon entfernt, etwa nur ein mechanischer Vorgang zu sein oder sich in einer rein »psychologischen Erleichterung« zu erschöpfen, ist die Heilige Beichte eine lebensspendende Begegnung mit unserem gütigen himmlischen Vater. Er begnügt sich nicht damit, die Seele nur wieder aufzurichten, sondern schmückt sie mit dem Kleide der vergebenen Schuld und entzückt sich an ihr.
Die Seele kann ihren Weg mit der “Heiterkeit vergebener Schuld” weiterführen, dankbar über die niemals nachlassende Liebe unseres himmlischen Vaters, dankbar für das Liebesopfer des Herrn am Kreuz und dankbar dem Heiligen Geist, der uns dies in seinem Licht immer mehr aufschließt und verstehen läßt.
Leider muß man heutzutage darauf hinweisen, daß man das Sakrament der Heiligen Beichte ebenfalls mit dem nötigen Ernst empfangen muß. Dazu gehört die Reue über die begangenen Sünden, der feste Vorsatz, sich zu ändern und – man muß es hinzufügen – daß die Sünde auch als Sünde bezeichnet wird. Tendenzen, daß der Priester die Lossprechung ohne Reue des Beichtenden gibt, entsprechen nicht der katholischen Praxis.
Die Regelmäßigkeit des Empfangs der Sakramente gibt unserem geistlichen Weg ebenfalls eine Stabilität und nährt uns beständig. Sie sind die großen Hilfen und die geistlichen Werkzeuge, die Gott uns für den Weg der Heiligkeit schenkt. Wir sollten sie nie aus Nachlässigkeit versäumen und auch den Beichtstuhl öfters aufsuchen. Wenn wir dann noch einen guten Rat für unser Leben mit Gott bekommen, dann sind wir Beschenkte und werden fähig, auch andere Menschen zu beschenken.
- Das Sakrament der Ehe
Immer mehr Menschen, leider auch Katholiken, sind sich des Wertes des Ehesakramentes nicht mehr bewußt. Sie denken, man könne die kirchliche Eheschließung auf einen Tag verlegen, wenn alle äußeren Umstände gut zusammenpassen, aber bereits vorher schon wie ein Ehepaar mit dem entsprechenden intimen Ausdruck zusammenleben. Das ist verkehrt, und noch verkehrter ist es, wenn man meint, man brauche gar keine sakramentale Eheschließung mehr.
Die Kirche hat ein sehr hohes und positives Bild von der Ehe, da Mann und Frau die Einheit und Beziehung darstellen, wie Christus sie mit seiner Kirche hat. Von daher sind die Einzigkeit und Unauflöslichkeit der Ehe, eine Offenheit für Kinder und das Eintreten für das Wohl des Anderen wichtige Grundelemente einer Ehe. Die Ehe lebt von der Liebe und Treue und kann sich durch Gottes Gnade immer wieder erneuern und vertiefen. So wie die Kirche ihren Herrn lieben und ihm treu bleiben soll, so ist es auch für die Ehe gedacht. Deshalb wurde im Alten Testament die Untreue des Volkes Israel mit dem Ehebruch verglichen (vgl. z.B. Hos 2,7).
Ehe und Familie sind von Gott gewollt und stellen die für die meisten Menschen vorgesehene und erstrebenswerte Lebensform dar. Durch eine besondere Berufung Gottes können Menschen jedoch zu einem geistlichen Leben gerufen werden, in dem sie ganz frei für den Dienst für Gott und die Menschen sind. Das ist ein hoher Ruf der Liebe Gottes und gesegnet jene, die diesem Ruf entsprechen!
Eine »Ehe« zwischen homosexuellen Personen – wie sie heute vom Zivilrecht angestrebt und legalisiert wird, kann die Kirche nicht befürworten und erst recht nicht segnen. Sie ist gerufen, Menschen mit solchen Neigungen zu helfen, daß sie ihr Leben in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes führen können.
Aufgrund der Unauflöslichkeit der Ehe und des sakramentalen Bundes, welcher zwischen den Eheleuten besteht, kann man nur dann ein zweites Mal heiraten, wenn der Ehepartner gestorben ist oder die erste Ehe als ungültig erklärt wird. Eine weise seelsorgerliche Begleitung wird sich in Geduld jenen Menschen zuwenden, deren Verhältnisse nicht der objektiven Norm entsprechen, und ihnen Wege aufzeigen, wie man die Situation vor Gott und der Kirche so zu ordnen vermag, daß man die Sakramente empfangen kann.
Nehmen wir aus der heutigen Betrachtung mit, daß die heiligen Sakramente zu dem gehören, was im zweiten Teil des Gebetes von Bruder Klaus zum Ausdruck kommt:
“Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir!”
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Link zur Meditation über die Lesung von heute: http://elijamission.net/2022/03/22/
Link zur Meditation des Tagesevangeliums: http://elijamission.net/2021/03/09/