“Die Hirten eilten hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.” (Lk 2,16-28)
Der letzte Tag der Weihnachtsoktav ist zugleich der erste Tag des Kalenderjahres 2025 und wird als Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert. Damit blickt die Kirche auf die Geburt ihres Erlösers und auf die Frau, die bereit war, im Glauben und im liebenden Gehorsam den heiligen Willen Gottes ganz zu erfüllen. Sie war es, die alles, was sie über ihren neugeborenen Sohn gehört hatte, in ihrem Herzen bewahrte und darüber nachdachte. Gerade hatte sie den Bericht der Hirten vernommen, welche die Worte des Engels wiedergaben, der ihnen erschienen war:
“Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.” (Lk 2,10-14).
Maria brauchte sicher Zeit, um sich immer mehr bewußt zu werden, wer ihr da anvertraut worden war, wie alles in den Dienst ihres Sohnes gestellt werden sollte und wie alles von ihm her zu verstehen war.
So wählte sie den richtigen Weg: die Wirklichkeit dessen, was geschah, im Herzen zu bewahren, es darin zu bewegen und darüber nachzudenken. So konnte sich die Wirklichkeit Gottes immer tiefer einsenken und ihr Licht verbreiten.
Auch wir können uns vom Geschehen der Geburt Christi, vor allem von der erlösenden Freude, zutiefst prägen lassen, denn mit der Botschaft der Geburt des Gottessohnes ist die Freude des Himmels verbunden. Immer wieder sind wir eingeladen, die Texte der Heiligen Schrift zu hören und sie tief in uns aufzunehmen. Auch die Gesänge können helfen, die Botschaft des Himmels bis in unser Unterbewußtes eindringen zu lassen. So bekennen wir nicht nur mit dem Mund, sondern mit dem Herzen und aus der Tiefe unserer Seele: Christus, der Herr, ist gekommen, der Erlöser der Welt!
Gerade in einer Zeit, die die Botschaft des Glaubens relativieren und die Berichte der Bibel infrage stellen will, antworten wir mit unserem Glauben an die biblische Botschaft und vertiefen ihn. So werden unser Herz und unser Denken nicht vom Geist dieser Welt bestimmt, sondern vom Heiligen Geist erleuchtet.
In der geistlichen Schule Mariens, die wir nun in diesem neu begonnenen Jahr bewußt annehmen sollten, lassen wir uns einladen in jene Tiefe unseres Seins, die den Glauben so verinnerlicht, daß er uns in allen Lagen sein Licht schenkt. Alles, was in diesem Jahr geschehen wird, hat der Herr zu unserem Heil bestimmt, und es erschließt sich im Licht des Glaubens, auch wenn es unserem Verstand nicht unmittelbar zugänglich sein sollte.
Der Glaube schenkt uns die Sicherheit, daß Gott das Jahr 2025 in seinen Händen hält, was auch immer kommen mag! Legen wir dieses Jahr vertrauensvoll in die Hände derer, die sich Gott ganz anvertraut hat – und wir können den Herrn jetzt schon loben und preisen.