Das Gute lieben!

Amos 5,13-15.21-24

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben und dann wird, wie ihr sagt, der Herr, der Gott der Heere, bei euch sein. Haßt das Böse, liebt das Gute und bringt bei Gericht das Recht zur Geltung! Vielleicht ist der Herr, der Gott der Heere, dem Rest Josefs dann gnädig. Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen. Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser,  die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.

Der Herr macht uns heute im Text sehr deutlich, was es bedeutet, ein wahrhaft gläubiges Leben zu führen! Es widerstrebt dem Herrn, wenn wir einerseits die Rituale unseres Glaubens praktizieren, andererseits jedoch unsere innere Gesinnung nicht damit übereinstimmt und wir nicht eine tätige Verwirklichung des Glaubens praktizieren! Deshalb ist die Überprüfung der Praxis des Glaubens wesentlich für diejenigen, die dem Herrn nachfolgen, und sie ist ein Gradmesser für seine Authentizität! Hier sollten wir in der rechten Weise selbstkritisch sein, denn die Neigungen unserer Natur, den eigenen Vorteil zu suchen, versuchen sich immer wieder durchzusetzen, und wir benötigen einen ausdauernden geistlichen Kampf, um dem entgegenzuwirken!

Der Herr gibt uns die Richtung vor: „Sucht das Gute, nicht das Böse und haßt das Böse, liebt das Gute!“

Wollen wir das Wort des Herrn verwirklichen, dann genügt es nicht, nur gelegentlich Gutes zu tun, sondern wir sind gerufen, danach Ausschau zu halten und es zu einer grundsätzlichen Haltung werden zu lassen! Das wird noch verstärkt durch das Wort: „liebt das Gute!“

Die Liebe ist eine Kraft der Vereinigung! Wenn wir einen Menschen lieben, wollen wir mit ihm in der Einheit leben und möglichst alles ausräumen, was der Liebe im Weg steht! So ist es auch – und noch stärker – in der Beziehung mit Gott! Alles, was uns von ihm trennen kann, soll ausgeräumt und alles, was uns mit ihm tiefer verbindet, angestrebt werden!

Das zu verwirklichende Gute stellt uns Gott immer vor Augen, wenn wir danach suchen! Wir kennen seine Gebote, seine Weisungen, den Bedürftigen beizustehen und die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit zu praktizieren, Gerechtigkeit zu üben, das Evangelium weiterzugeben…

All dies ist uns gesagt, und wir können zudem den Heiligen Geist um Hilfe anrufen, uns an all das zu erinnern,  um in der konkret gegebenen Situation den Willen Gottes zu erkennen, wie wir Gutes tun können, denn das wahrhaft Gute kommt immer von Gott!

Wenn wir mit der Gnade Gottes die Grundhaltung erwerben, das Gute zu tun, und  diese durch die ständige Praxis vertiefen, vereinigen wir uns immer mehr mit dem Guten, d.h. mit Gott, der die Güte selbst ist! Durch diese Vereinigung, die schon aus Liebe geschieht, wächst die Liebe und wir tun das Gute nicht nur, weil wir es für richtig halten, so zu handeln, sondern weil wir es lieben und so das Zeugnis und die Gegenwart Gottes in unserem Leben sichtbarer wird!

Zu diesem Weg gehört es, das Böse in jeder Gestalt zu meiden und zu verabscheuen und sehr wachsam zu bleiben! Wenn wir den biblischen Realismus als Maßstab nehmen und aufrichtig zu uns selbst sind, dann merken wir, daß wir nicht einfach schon immer dem Guten zugeneigt sind! In unserem Herzen leben noch viele Dinge, welche der Reinigung bedürfen! Deshalb gilt es, auch die feineren negativen Regungen, welche die Verwirklichung der Liebe in uns hindern, wahrzunehmen und zu überwinden! Denn sie stehen der Verwirklichung des Guten im Weg! Wird das Herz aber gereinigt und die Tugend praktiziert, dann wird uns das Tun des Guten immer mehr zur geliebten Selbstverständlichkeit, denn der Geist Gottes wirkt stärker in uns und dieser führt uns immer zum Guten!

Gott liebt es, in einer Seele, die sich so ausrichtet, zu wohnen und eine solche Seele lebt wahrhaftig! Sie wird durch das Tun des Guten immer wieder erneuert und gekräftigt und sie liebt es, das Gute zu tun!


Harpa Dei begleitet gesanglich die täglichen Schriftauslegungen bzw. geistliche Lehre von Br. Elija, ihrem geistlichen Vater . Diese Meditationen kann man auf folgender website hören: https://www.elijamission.net

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