Die tyrannische Knechtschaft abschütteln

Meditation zu Ehren von Gott Vater

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In Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, mit einer äußeren Unsicherheit, was die Zukunft bringt, sowie einer Gegenwart, die sich wie ein Schatten um viele Menschen legt, sind Themen wie Vertrauen und Freiheit – die immer elementar wichtig sind – noch einmal besonders aktuell. Deshalb paßt der Text, den ich heute dem Vaterbuch entnehme, sehr gut in die jetzige Situation, die für nicht wenige Menschen wie ein Alptraum ist.

Doch kann diese elementare Krise auch genutzt werden, um sich noch tiefer im Vertrauen an Gott zu binden und geistlich zu wachsen. Auf diesem Weg ist es sogar möglich, eine große Freiheit zu erlangen, wie wir es z.B. bei Märtyrern gesehen haben, deren Vertrauen und Liebe mit der Gnade Gottes sogar die Todesangst besiegt hat.

Zunächst die Worte des Vaters:

“Habt doch Vertrauen zu mir, vertraut mir als meine Kinder, denn ohne dieses Vertrauen werdet ihr niemals die wahre Freiheit erlangen. Dies sage ich euch, damit ihr erkennt, daß ich gekommen bin, um dieses Werk der Liebe zu vollbringen und um euch mit meiner Macht zu helfen, die tyrannische Knechtschaft abzuschütteln, die eure Seelen gefangenhält; ich bin gekommen, um euch die wahre Freiheit kosten zu lassen, die Freiheit, aus der wahre Glückseligkeit entspringt: Alle Freuden dieser Erde sind nichts im Vergleich zu diesem Glück. Erhebt euch alle zu jener Würde, die Kindern Gottes eigen ist; wißt eure Größe zu schätzen, dann werde ich mehr denn je euer Vater sein, der liebenswerteste und barmherzigste aller Väter.” [1]

Der Vater stellt hier die Verbindung zwischen Vertrauen und Freiheit her und spricht von der tyrannischen Knechtschaft, welche unsere Seelen gefangenhält. Man muß unterstreichen, daß der Herr von der wahren Freiheit spricht, und wir könnten hinzufügen, daß es auch eines wahren Vertrauens bedarf.

Die wahre Freiheit – Jesus sagt dazu: “nur der Sohn macht Euch frei.” (Joh 8,36) – kann sich nur im Rahmen des Willens Gottes entfalten. Wenn Menschen in der heutigen Krise sich gegen eine politische Bevormundung wehren, tyrannische Züge einer Art Gesundheitsdiktatur wahrnehmen, dann kämpfen sie um ihre persönliche Freiheit.  Das ist berechtigt und doch ist dies nur ein Aspekt der Freiheit.

Die Ketten, welche sich derzeit äußerlich erkennbar um die Menschen legen und ihre Freiheit beeinträchtigen, kann man als einen Ausdruck für die “inneren Ketten”, welche die Sünde und die Angst um den Menschen legen, interpretieren.

Denken wir an den Zusammenhang zwischen Sünde und Angst. Vor dem Sündenfall lebten die Menschen in einem vertrauten familiären Verhältnis mit Gott. Nach der Sünde versteckten sie sich vor Gott (Gen 3,8-10). Die Sünde hat sie in die Unfreiheit geführt, somit ist ein Angstverhältnis gegenüber Gott entstanden. Das liegt wie ein Schatten über dem Menschen. Der Teufel hat nicht nur den Menschen verführt und das wahre Bild Gottes verdunkelt, sondern auch ohne Rast daran gearbeitet, daß wir vor Gott Angst haben, statt in einem großen Vertrauen mit ihm zu leben. Diese Angst, und damit verbunden das falsche Bild von Gott, ist in der Tat eine “tyrannische Herrschaft” und eine tiefgehende Täuschung. Das kann so weit gehen, daß sich Lucifer selbst als ein Friedensbringer anbietet, der dem Menschen jene “Freiheit” anbietet, zu tun und zu lassen, was er selbst möchte, und sie so in die Knechtschaft der Sünde und Willkür führt.

Wir erkennen im Text, daß der Vater genau an dieser Tiefe des Problems ansetzt und will, daß wir es überwinden. Für Menschen, die von der Vergebung Jesu leben und ihm aufrichtig nachfolgen, gibt es objektiv kein Hindernis, in der wahren Freiheit, im Vertrauen zum Vater und in der Würde der Kinder Gottes zu leben. Es sind demnach Ketten, die unsere Freiheit beeinträchtigen, falsche Informationen über Gott, die uns “eingeblasen” werden. Vielleicht wirken auch Erlebnisse mit Menschen nach, die wir auf Gott übertragen. Was es auch sei: Wir erliegen einer schwerwiegenden Täuschung, wenn wir vor Gott Angst haben. Halten wir das deutlich fest. Es gibt keinen Grund dafür!

Selbstverständlich gibt es die wahre Gottesfurcht. Diese aber ist eine Liebe zu Gott, weil man seinen geliebten Vater weder beleidigen noch in irgendeiner Weise verletzen möchte. Das ist gerade keine Angst, sondern eine Aufmerksamkeit der Liebe, eine rechte Ehrfurcht und sie disponiert für das Wachstum des Vertrauens und der Liebe.

Die Angst hingegen verschließt uns und schafft ein irrationales Verhältnis zu Gott. Das möchte der Herr verwandeln. Deshalb seine häufigen Liebeserklärungen in dem Vaterbüchlein und die Einladung, ihm zu vertrauen und in ein zärtliches Verhältnis zu ihm einzutreten. Vielleicht ist uns der Mangel an Vertrauen gar nicht richtig bewußt. Wir können es jedoch wahrnehmen, wenn wir z.B. in der jetzigen Krisensituation primär von der Angst geleitet sind, die in vielfältigen Formen auf uns zukommen kann und wir es kaum schaffen, Gott zu vertrauen und die Angst zu bändigen oder sogar zu überwinden.

Was kann helfen? Ein vertrauensvolles Gespräch mit unserem Vater.

Legen wir vor ihn die Ängste hin und das Mißtrauen, bzw. den Mangel an Vertrauen, und bitten wir ihn darum, die Ketten wegzunehmen, die uns lähmen und binden. Sagen wir dem Vater, daß wir ein sehr großes Vertrauen zu ihm gewinnen wollen. Üben wir uns täglich darin, Vertrauensschritte zu machen in all den Situationen, die uns Unbehagen bereiten oder Angst auslösen. Verlassen wir uns auf die Zusage des Vaters, daß wir seine Kinder sind.

NOCH EIN HINWEIS: In den letzten Monaten, seit der Novene zu Gott Vater[2], haben wir alle, die sich besonders gerufen fühlen, die Erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit zu ehren, eingeladen, sich als Vertreter ihrer jeweiligen Nation bei uns zu melden, damit wir gemeinsam unserem himmlischen Vater jene Verehrung und Liebe entgegenbringen können, um die er in der Botschaft an Mutter Eugenia Ravasio bittet. Sollte an jemanden diese Einladung noch nicht ergangen sein, der ebenfalls an diesem “Werk der Liebe des himmlischen Vaters” teilnehmen möchte, kann man uns immer noch eine E-Mail schicken mit Angabe des Namens und des Landes, aus dem man stammt oder in dem man lebt, an folgende Adresse: contact@jemael.org

[1] S.32 im Download PDF des „Vaterbuchs“:

https://www.fatherspeaks.net/eugenia_intro_de.htm

[2] https://www.youtube.com/watch?v=LUJUwf6auZw

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