Dein Name vertreibt die Finsternis – Vaternovene, Tag 6

Geliebter Vater, wir sind häufig mit dem Bösen konfrontiert, von innen und von außen!

Manchmal könnte man gar den Eindruck gewinnen, als ob das Böse siegen würde.

Es bläht sich mächtig auf, versucht unseren Blick zu verdunkeln

und unsere Gefühle zu bestimmen.

Zu Madre Eugenia hast Du gesagt:

Wollt Ihr Euren Feind besiegen? Fleht mich an, und ihr werdet über ihn triumphieren!”

Ja, Vater, wir wollen, daß der Feind des Menschen in unserem Leben

und im Leben aller Menschen besiegt wird.

Dein Sohn hat diesen Sieg schon für uns errungen,

und jetzt muß er auf der Erde vergegenwärtigt werden.

Der Feind kann nicht bestehen, wo Du gegenwärtig bist.

Laß uns deshalb Deinen Namen immer und überall anrufen!

Ein weiser Starez sagte einst zu den Mönchen:

“Ruft immer den Namen Jesu an!

Sprecht ihn beständig mit Euren Lippen aus!

Dann seid Ihr wie Feuer, und diesem Feuer kann sich der Teufel nicht nähern!”

Wenn wir Dich anrufen,

oder auch Dich still in unserem Geist und Herzen vergegenwärtigen,

dann sind Du und Deine Liebe  zugegen,

und der Böse kann nicht bleiben.

Dort, wo Liebe und Wahrheit sich umarmen, flüchten die finsteren Geister.

Abba, Abba, Abba, Abba…

Wenn wir so singen oder sprechen,

dann prägt sich Dein Name auch tiefer in unser Herz ein:

“Weil ihr aber Söhne seid,

sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen,

den Geist, der ruft: Abba, Vater.”

Es ist dann wie beim Herzensgebet der Heilige Geist,

der uns anregt, Deinen Namen zu wiederholen,

und wir beten mit ihm.

Ich denke, daß Dir dies gefällt

und unsere Seele sich sehr gerne in diesem Licht aufhält

und immer mehr gesundet.

Wenn wir Deinen Namen anrufen,

vertreiben wir nicht nur den äußeren Feind

und versperren ihm den Weg zu uns,

sondern Dein Licht dringt auch tiefer in uns ein

und läßt das Eis um unsere Herzen schmelzen.

Die Nebel lösen sich auf und weichen dem Licht.

Das Unkraut, das der Feind gesät hat und in uns gewachsen ist (Mt 13,24-30),

wirst Du selbst entfernen und machst den Weg zu unserem Herzen frei!

Und dann, Vater, wird es für den Bösen immer schwerer, uns zu verwirren.

Wenn Du in unserem Herzen Wohnung genommen hast

und wir mit Dir immer mehr in den innigsten Austausch treten,

dann wird unser Herz sich verwandeln;

es ziehen die lichten Tugenden ein

und es entfalten sich die wunderbaren Gaben des Heiligen Geistes.

Der Böse findet dann nicht mehr so leicht,

wo er ansetzen kann, um uns zu betrügen.

Wir brauchen also nicht in Furcht vor dem Feind zu leben,

wenn wir mit Dir leben (vgl. 1 Joh 4,18),

unser Herz auf Dich ausrichten und Dir vertrauen.

Das ist doch schon ein wenig ein “neues Paradies”, Vater,

wenn uns die Macht des Feindes nicht mehr ängstigen kann,

wenn wir Deinen Schutzwall um uns spüren

und Dein Geist das Finstere vertreibt:

“Tod, wo ist Dein Stachel? Hölle, wo ist Dein Sieg?” (1 Kor 15,55)

Leben wir also in Deiner Sicherheit

und lassen uns nicht von der Welt des Bösen faszinieren!

Verlassen wir den “betrogenen Betrüger”

und strecken uns nach dem aus, was vor uns liegt (vgl. Phil 3,13b)!

Vor uns liegt Deine Einladung,

mit Dir in einem wahren Geist familiärer Verbundenheit und Vertrautheit

und in einem großen Zartgefühl zu leben –

ein Lichtstrahl aus der Ewigkeit,

denn so, und noch unaussprechlich herrlicher,

werden wir in der Ewigkeit mit Dir und den Deinen leben.

Und es kann hier schon beginnen!